InformationenBilderPressemitteilungenKarl August LingnerLingnerschlossImpressum

Dezember 2010

Dezember 2010

„Gewölbebar“ unter den „Lingnerterrassen“ fertiggestellt
Pünklich zum 149. Geburtstag Karl August Lingners öffnet die „Gewölbebar“ unter dem Restaurant „Lingnerterrassen“ seine Pforten und bietet 40 Gästen Platz. Damit ist nach der Eröffnung des Restaurants im April 2010 ein weiterer Bauabschnitt am Lingnerschloss fertiggestellt.

Großer Aufwand war nötig, um den Raum gastronomisch nutzbar zu machen, denn bisher diente er nur Lagerzwecken: Böden mussten abgesenkt, Wände unterfangen, das Gewölbe saniert werden – Arbeiten, die unter Mitwirkung eigener Arbeitskräfte des Fördervereins und des SUFW (Sächsisches Umschulungs- und Fortbildungswerk) seit Mitte 2009 bewältigt werden mussten und nicht wenige Überraschungen bargen. Der Raum bietet eine Ergänzung zu dem darüber liegenden Restaurant „Lingnerterrassen“ und eine charmante Kombination aus Gewölbe und Bar. Er wird zunächst nach Bedarf öffnen und kann für Feierlichkeiten gebucht werden. Auch Sonderveranstaltungen, wie Cocktailpartys?? sind angedacht.

Baugeschichte: der Ostflügel im Wandel der Zeiten

Nach dessen Fertigstellung im Jahre 1853 wurde das Lingnerschloss im Laufe der letzten 150 Jahre mehrmals umgebaut und verändert. Der Ostflügel war wie kaum ein anderer Bereich des Schlosses von diesen baulichen Veränderungen betroffen. Umbauten erfolgten quasi nach jedem Besitzübergang.

In den Entwürfen des Architekten, Adolph Lohse, kommt den beiden die Villa flankierenden offenen Säulenhallen eine zentrale Bedeutung zu. Die nach antikem Vorbild gestalteten offenen Säulengänge, die jeweils von einem achteckigen Pavillon abgeschlossen werden, bilden das Bindeglied zwischen dem gestalteten Schlosspark und der Terrassenanlage an der Elbseite der Villa. In Adolph Lohses Plan hatten die Kolonnaden und der Pavillons ein unterschiedliches Fußbodenniveau. Die ebenerdig angelegten Pavillons waren mit einer kleinen Brunnenanlage ausgestattet. Zur Entstehungszeit war der Ostflügel nur teilunterkellert im Bereich unter der offenen Kolonnade. Es wird vermutet, dass die Kellerräume als Lager, z. B. für Kohle, genutzt wurden.

Nach dem Erwerb des Anwesens durch Karl August Lingner im Jahre 1906 kam es zu größeren Umbauten in der Villa. Lingner hatte den damals noch jungen Architekten Wilhelm Kreis mit der Planung beauftragt. Aus dem offenen klassizistischen Säulengang des Ostflügels wurde ein Innenraum, der direkt mit einer Treppe mit den elbseitigen Salons verbunden war. Die unterschiedlichen Fußbodenniveaus zwischen Kolonnade und Ostpavillon wurden auf eine Höhe gebracht. Die an dieser Stelle vorhandene Brunnenanlage ging dabei verloren. Die Säulenreihe an der Südseite und die Portalöffnungen wurden verglast. Lingner nutzte den Raum als Orangerie. Die damals ebenfalls als Kohlenkeller genutzten Kellergewölbe der Ostkolonnade wurden auf der Parkseite erweitert.

1954 begann der tiefgreifende Umbau der Villa zum Dresdner Club. Dabei kam es zu radikalen Eingriffen in das bis dahin weitestgehend erhalten gebliebene Raumgefüge der Villa. Das klassizistische Interieur ging bis auf wenige Bereiche vollständig verloren. Auch der Ostflügel wurde völlig neu gestaltet. Aus der Orangerie wurde eine Gaststätte mit Bühne und Tanzfläche, Weinkeller (im Keller des Hauptgebäudes) und einer Bar im Ostpavillon. Im Zuge des Umbaus wurde der Kohlenkeller ins Hauptgebäude verlagert und die Kellerräume für Lagerzwecke ausgebaut.

Der Ostflügel präsentiert sich heute 157 Jahre nach seiner Entstehung in einer völlig neuen architektonischen Fassung. 2008 bis 2010 erfolgte der Umbau und die Sanierung des Ostfügels im Auftrag des Förderverein Lingnerschloss e.V. durch aufwendige konstruktive
Maßnahmen. Im April 2010 öffnete dort das Restaurant „Lingnerterrassen“. Der Ostpavillon ist nun ebenfalls unterkellert und damit das gesamte Untergeschloss in die gastronomische Nutzung einbezogen.

Das Lingnerjahr 2011

In das kommende Jahr fallen der 150. Geburtstag Karl August Lingners, das 100. Jubiläum der I. Internationalen Hygieneausstellung und das 100. Firmenjubiläum des Sächsischen Serumwerkes, heute firmierend als GlaxoSmithKline Biologicals. Um dieses denkwürdige Aufeinandertreffen gebührend zu würdigen plant ein eigens dafür gegründeter Arbeitskreis eine Serie von Veranstaltungen. Zu dieser Gruppe gehören neben dem Förderverein Lingnerschloss e.V., GlaxoSmithKline Biologicals, der Chinesische Pavillon zu Dresden e.V., die Museen der Stadt sowie das Stadtarchiv, das Deutsche Hygienemuseum und das Berufliche Schulzentrum für Gesundheit und Sozialwesen Karl August Lingner.

Durch eine großzügige Spende kann augenblicklich das ehemalige Lingner’sche Speisezimmer saniert werden, in welches im Frühjahr 2011 eine Dauerausstellung einziehen wird. Die Intention des Projektes ist es, den Besuchern des Schlosses zum einen den Namensgeber näher zu bringen und zum anderen zu zeigen, was dieser Dresdner Bürger geleistet hat. Dabei sollen die Besucher motiviert werden, selbst aktiv zu werden und sich noch mehr für das soziale Miteinander und die kulturelle Vielfalt in ihrer Stadt zu engagieren. Zu diesem Zweck wird die Person Karl August Lingner in seiner Vielfältigkeit vorgestellt werden, sowie auch seine zahlreichen sozialen Projekte. Die für die Ausstellung vor einigen Wochen in den Medien gestartete Objektsuche hat bisher Erstaunliches zutage gefördert und läuft weiter.

Ihre Rückfragen richten Sie bitte an:
Förderverein Lingnerschloss e.V.
Ines Eschler
Telefon (0351) 2637-254 oder 0151 55150704 oder info@lingnerschloss.de

Oliver Schlupp
Lingnerterrassen
Telefon (0351) 456 85 10 oder info@lingnerterrassen.de